Hyaluron-Säure – Was ist das eigentlich?
Als ich das Wort Hyaluron-Säure gehört hab, musste ich sofort an Falten aufspritzen und Anti-Aging denken und was hab ich mit meinen 26 Jahren denn schon mit Anti-Aging zu tun? Ja von wegen. Hyaluronsäure ist, anders als der Name vermuten lässt, ein Naturprodukt und steckt nahezu überall im menschlichen Körper, also auch in meinem. Sie ist für die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit der Gelenke zuständig und hält die Linse im Augenglaskörper flüssig (ach stimmt, jetzt, beim Lesen, fällt mir ein, mein Kontaktlinsenmittel ist auch mit Hyaluronsäure – ich hab wohl mehr damit zu tun als ich dachte. Und zu über 50 Prozent steckt sie in der Haut beziehungsweise in den Zellzwischenräumen dieser. Chemisch betrachtet ist Hyaluronsäure eine Kette aus Zuckermolekülen. Zucker hat die Eigenschaft Wasser zu binden. Jedes Gramm Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Wasser binden – das ist etwa 6000 Mal so viel wie sein eigenes Gewicht!
Der Wassergehalt im Bindegewebe wird durch die Hyaluronsäure reguliert und so sorgt sie dafür, dass unsere Haut glatt und elastisch ist. Hyaluronsäure ist also ein wahres Multi-Talent: sie polstert die Haut auf, stützt kollagene und elastine Fasern und kann sogar freie Radikale abfangen. Das Problem ist nur: das bleibt nicht dauerhaft so, ab dem 25. Lebensjahr werden die körpereigenen Depots leerer. So viel dazu, dass ich mit meinen 26 Jahren nichts damit zu tun habe. Ab 40 stellt der Körper nur noch etwa die Hälfte der Menge Hyaluronsäure her, die nötig wäre, um den Körper vor dem Austrocknen zu schützen, ab 60 dann nur noch 10%. Die Spannkraft der Haut lässt merklich nach und dann kann sie ab 40 Jahren auch noch merklich weniger Feuchtigkeit speichern. Klar, ein paar Lachfältchen machen nichts, aber tief eingegrabene Falten will doch niemand. Und da kommen Medizin und Kosmetik ins Spiel. Jetzt, wo ich weiß, wie es um meine Haut steht, will natürlich auch ich mehr Infos diesbezüglich bekommen.
Wie funktioniert das?
Zunächst mal will ich wissen, woraus Hyaluron-Säure eigentlich gemacht wird, wenn sie nicht mein eigener Körper herstellt. Ich erfahre, dass sie auch früher schon von Forschern im Labor hergestellt wurde – aus Hahnenkämmen. Zu meiner Beruhigung wird der Stoff heutzutage allerdings vorrangig biotechnisch auf Mikroorganismen gewonnen (also z.B. aus Weizen). Jetzt will ich natürlich auch wissen, was die Hyaluronsäure für mich tun kann und wie das funktioniert. Klar, es gibt die allgemein bekannten Verfahren wie Faltenunterspritzung und Modellieren der Lippen („aufspritzen“), aber da ich panische Angst vor Nadeln hab und mir das auch ein bisschen zu heftig ist, orientiere ich mich erstmal an „herkömmlicheren“ Produkten; vielleicht kann ich ja auch ohne Spritzen nach einer durchfeierten Nacht im Handumdrehen wieder fit aussehen.
Die Produktpalette ist riesig. Nicht nur Anti-Aging-Cremes, auch Augengele, Reinigungsprodukte und Hand-und Körpercremes verwenden Hyaluronsäure. Sogar für die Lippen wird es, ganz ohne spritzen, verwendet (Liftingpflege). Die Lippen wirken voluminös. Kleine Fältchen verschwinden zudem im Nu.
Die Qual der Wahl
So vielfältig die Marken, so vielfältig auch die Wege, auf denen das Ziel erreicht werden soll und so reichhaltig die Möglichkeiten: Seren, Cremes, Masken. Ich hab mir einfach mal ein paar Produkte angeschaut. Seren werden meistens morgens und abends auf die gereinigte Haut aufgetragen, danach wird dann die Tages- oder Nachtcreme benutzt, um die Wirkung des Serums einzuschließen. Im Gegensatz dazu wird eine Maske zwar auch auf die gereinigte Haut aufgetragen, eventuelle Reste dann aber mit kaltem oder lauwarmem Wasser abgenommen
Dieses Serum mag ich persönlich besonders gerne. Das liegt vor allem an den Inhaltsstoffen: Wasser als Trägersubstanz, in der der Hauptwirkstoff Hyaluronsäure gelöst ist und zum Regulieren des pH-Wertes Zitronensäure, das war’s, keine Konservierungsstoffe, keine chemischen, synthetischen Zusätze. Dies garantiert, dass der pH-Wert des Produkts mit dem der Haut harmoniert – die natürliche Schutzfunktion der Haut wird nicht beeinträchtigt. Dieses Wirkstoffserum ist nicht nur rein natürlich, sondern auch hochkonzentriert. Es spendet intensive Feuchtigkeit und hilft der Haut, diese in ihren Zellen zu speichern. Bei regelmäßiger Anwendung sind die Zellen gut durchfeuchtet und die Haut erscheint prall und voll. Mit diesem Serum werden die Feuchtigkeitsspeicher der Hautzellen aufgefüllt, sowohl in den tieferen Hautschichten als auch an der Oberfläche. Das Hautbild verbessert sich und wirkt wieder glatt und frisch.
Hier handelt es sich um eine Feuchtigkeitsmaske in Gelform. Der Haut wird durch hochmolekulare Hyaluronsäure besonders viel Feuchtigkeit zugeführt. Dadurch wird die Hautstruktur verbessert und die Haut wirkt voller und frischer. Die besten Ergebnisse erziele ich mit den Seren, die enthalten aber auch die konzentrierteste Menge. Eine Maske enthält zwar auch mehr Hyaluron-Säure als Cremes oder Tiegel und wirkt zudem schnell, aber im Vergleich gewinnt dennoch das Serum. Letztendlich kann ich sagen, dass man eben darauf achten muss, dass gerade in den Kapseln oder Cremes genug Konzentration des Wirkstoffes Hyaluronsäure ankommt, um tatsächlich den gewünschten Effekt erzielen zu können. Klar kann die Hyaluronsäure so nicht in die tieferen Schichten der Haut gelangen, sodass der Effekt auch etwas geringer ist als bei der Faltenunterspritzung. Dafür hab ich aber auch keine Spritze gebraucht und bin trotzdem glücklich ;). Außerdem ist die Gefahr von Nebenwirkungen relativ gering, da Hyaluronsäure allgemein gut verträglich ist – klar, so als körpereigener Stoff.